Historie

 

Entstehungsgeschichte von VOILA

Im Jahr 1986 veranstaltete Alexander Bußmann, Regie-Absolvent des Max-Reinhardt-Seminars Wien, einen Schauspiel-Workshop im „Kunsthaus Frankfurt“ in der Waldschmiedstraße direkt neben der Mouson-Fabrik, aus der dann der heutige Mousonturm entstand. Seine inhaltlichen Schwerpunkte legt VOILA auf zeitgenössische Stücke und Autoren. Die Inszenierungen beinhalten so unterschiedliche Stilrichtungen wie die eines politischen Theaters von Brecht oder eines absurden Theaters von Beckett.

Das „Kunsthaus Frankfurt" war ein Treffpunkt von nichtetablierten MusikerInnen, TänzerInnen und SchauspielerInnen, die sich ausprobieren wollten. Improvisation und Spontanität waren gefragt und die Treffen hatten den Charakter von Sessions.

Die TeilnehmerInnen des Workshops, dessen Schwerpunkt Körpersprache und Improvisation bildete, waren teils Profis, teils Amateure und politisch aktiv. Ralf Pietsch, Mitglied des Jugendclub "Voltaire" Neu-lsenburg, kämpfte gegen den Bau der Startbahn West. Judith Arnold, Mitglied der „Schmiere“, hinterfragte mit ihrer Frauen-Theatergruppe "Xanthippe" die damalige Rolle der Frau (Kinder-Küche und sonst gar nichts?!) und Alexander Bußmann gehörte der Protestbewegung gegen den Bau der Startbahn West an.

Die Gruppe traf sich regelmäßig und es entstand die Idee, eine Theatergruppe zu gründen. Im Club Voltaire Frankfurt, einer Hochburg der 68-er Bewegung, wo Leute wie Daniel Cohn-Bendit ein und ausgingen, wurde der Name ENSEMBLE VOILA geboren.

Bei der Stücksuche entschieden wir uns für Beckett`s "Endspiel". An "Endspiel“ interessierte uns, wie Menschen miteinander umgehen, die von der Gesellschaft abgeschlossen sind und in einem unentrinnbaren Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen. 

1986, im Jahr der Aufführung von "Endspiel" in der Jungen Bühne, passierte die Katastrophe von Tschernobyl.
So bekam "Endspiel“, ohne daß dies VOILA geplant hatte, eine aktuelle Brisanz, denn ein Thema von "Endspiel" ist das Warten auf den Tod.

Heute ist VOILA Teil des 2007 gegründeten Kunstvereins artes e.V. und wird gefördert vom Amt für Wissenschaft und Kunst Frankfurt/Main und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.